Viele Unternehmen haben eine Cloud-First-Strategie formuliert, gelegentlich auch eine SaaS-First-Strategie. Da Begriffe wie #Cloud, #IaaS, #PaaS oder #SaaS in der Gesellschaft im Gegensatz zum Begriff #Outsourcing gut ankommen, verzichtet man darauf, die Strategie differenziert zu begründen.
Anstatt sich auf Cloud-Anwendungsfälle (#CloudUseCases) zu konzentrieren, bei denen die spezifischen Vorteile von Cloud-Services zum Tragen kommen, begnügt man sich, die Vorteile des klassischen Outsourcings heranzuziehen, um eine #Cloud1st– oder #SaaS1st-Strategie zu rechtfertigen. Das ist aus konzeptioneller Sicht falsch und gelegentlich sogar riskant.
𝐈𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐰𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐯𝐨𝐧 𝐊𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐧𝐚𝐧𝐧𝐭𝐞 𝐀𝐫𝐠𝐮𝐦𝐞𝐧𝐭𝐞 𝐬𝐢𝐧𝐝:
➡Reduzierung der Wertschöpfungstiefe oder Fokussierung auf das Kerngeschäft
➡Geringes Investitionsrisiko oder gar keine Vorabinvestitionen
➡Transparente IT-Kosten
➡Beschleunigte Implementierung
Diese Punkte sind klassische Vorteile von IT-Outsourcing und definieren nicht zwangsläufig einen Cloud-Service. Dennoch werden sie regelmässig von Entscheidungsträgern zitiert. Darüber hinaus besteht oft keine klare Unterscheidung zwischen 𝐏𝐮𝐛𝐥𝐢𝐜 𝐂𝐥𝐨𝐮𝐝-𝐒𝐞𝐫𝐯𝐢𝐜𝐞𝐬 (Services der Hyperscalar wie Amazon, Microsoft, Google etc.) und 𝐏𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭𝐞 𝐂𝐥𝐨𝐮𝐝-𝐒𝐞𝐫𝐯𝐢𝐜𝐞𝐬. Letztere können vor Ort beim Kunden (#OnPrem) oder von einem IT-Outsourcing-Anbieter bereitgestellt werden, solange sie die grundlegenden Merkmale eines Cloud-Services erfüllen (siehe BITKOM-Definition unten).
Auf der Website des Bitkom findet man zahlreiche Publikationen, welche mit grosser Sorgfalt erstellt worden sind. Ein Leitfaden zum Thema Cloud Computing wurde erstmals 2009 veröffentlicht und steht öffentlich zum Download zur Verfügung unter: https://lnkd.in/eYDPkhXF
Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Cloud-Services handelt, werden drei 𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝𝐥𝐞𝐠𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐌𝐞𝐫𝐤𝐦𝐚𝐥𝐞 vorausgesetzt:
1️⃣Die Services werden über das Internet bereitgestellt.
2️⃣Die Bereitstellung erfolgt vollautomatisch und in Echtzeit.
3️⃣Die Services werden nach Nutzung abgerechnet (stündlich, bzw. monatlich).
Es ist zweifellos richtig, dass die weiter obengenannten Vorteile des traditionellen Outsourcings auch für Cloud-Services gelten. Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht. Aus heutiger Sicht gibt es klare Anwendungsfälle für die Cloud, die mit dem traditionellen Outsourcing schwer oder gar nicht umsetzbar sind.
𝐓𝐲𝐩𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐁𝐞𝐢𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥𝐞 𝐯𝐨𝐧 𝐂𝐥𝐨𝐮𝐝 𝐔𝐬𝐞 𝐂𝐚𝐬𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐧𝐝:
➡Schnelle weltweite Einführung von Geschäftsanwendungen.
➡Globale Realisierung von IoT-Lösungen.
➡Kosteneffiziente temporäre Nutzung von High-Performance Computing.
➡Vernetzte Anwendungen im Bereich maschinelles Lernen.
Diese Liste ist natürlich nicht abschliessend.